Als Pädagoge und ambitionierter Selbstlerner könnte man manchmal denken, dass einem nicht viel Neues unterkommen kann. Doch ein kleiner Haufe Taschenguide hat mir beim Stöbern noch so den ein oder anderen Tipp geben können. Zu Beginn geht es erstmal für mich etwas klassisch alla Vera F. Birkenbihl zu. Denn zunächst bekommt man Informationen zu einem „gehirngerechten Lernen“. Doch anders als bei Birkenbihl wird hier nicht amüsant mit Herr Rechts und Frau Links gearbeitet, sondern eher nüchtern das Ganze beschrieben. Doch die vielen Beispiele waren tatsächlich gut. Mein Gehirn lernt am liebsten in Bildern und anhand von konkreten Beispielen. Dann habe ich eine komplette Geschichte in meinem Kopf und kann dementsprechend die nötigen Fakten dazu behalten.
Gehirngerechtes Lernen im E-Learning
Vielleicht sollte man auch beim Einsatz von E-Learning häufiger an gehirngerechtes Lernen denken und mehrere Variationen darbieten um den Lehrstoff zu vermitteln. Doch natürlich ist dies nicht ganz unaufwendig. Bei uns an der FH Dortmund versuchen wir gerade bei der Konzeption unseres Onlinekurses zum Thema wissenschaftlichen Arbeitens die verschiedenen Lernertypen zu berücksichtigen. Besonders bei doch eher trockenen Begriffen wie Reliabilität oder Validität haben wir zusätzlich mit Stop-Motion-Videos gearbeitet, um solche Begriffe anschaulicher zu bekommen. Soviel mal zu gehirngerechtem Lernen. Der Test, den man im Haufe-Taschenbuch machen kann ist dann doch vielleicht aufgrund eines Taschenbuchs etwas dürftig, aber wer es wirklichh wissen will, der nimmt etwas ausführlichere Tests und sieht den kleinen Test als erste „Anregung“. Wer einen Test im Internet machen möchte, der kann ja mal den hier oder diesen hier probieren. Für gute andere Tests bin ich natürlich offen 😉
Lernstrategien und Motivation
Danach geht es in dem Haufe-Buch um die richtige Lernstrategie. „Motivieren Sie sich“, heißt es in dem Buch. Und ich denke mal, dass das fast das allerwichtigste ist. Deswegen habe ich in meinem Studium auch immer die Prüfungen absolviert, die mich am meisten interessiert haben und es folglich am leichtesten war, mich zu motivieren. Egal ob der Prof als harter Hund bekannt war oder nicht.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist für mich die Kontinuität. Das Bulimie-Lernen, dass in so manch einem Studiengang praktiziert wird, kann nicht wirklich gut sein. An dieser Stelle war ich auch echt froh, noch den schönen Diplom-Studiengang an der Uni Bielefeld durchlaufen zu haben. Ich denke in einem Master hätte ich nicht die Freiheiten gehabt, um mich in dem Maße mit E-Learning zu beschäftigen, wie ich es letztlich getan habe.
Speedreading
Ab Seite 77 geht es in dem Haufe-Taschenguide dann um Speedreading. Eine Sache die ich wohl nie richtig lernen werde, bzw. bewusst anwenden werde. Natürlich habe ich im Studium die SQ3R-Methode probiert, aber nie wirklich erfolgreich umgesetzt. Selbst eine App zum Thema Schnelllesen habe ich mal auf dem iPad ausprobiert. So wirklich wollte ich mich daran nicht gewöhnen.
MindMapping
Das MindMapping ist bei mir hingegen eine echt super Lernmethode, um komplexe Themen zu visualisieren. So habe ich im Studium eine Prüfung zum Thema Blended Learning und Lebenslanges Lernen absolviert. Da ich damals wirklich viel gelesen habe, galt es den Überblick zu behalten. Hier haben mir die MindMaps echt geholfen. Auch hier kam bei mir eine iPad App zum Einsatz. Damals hat mir iThoughts sehr geholfen. Aber welche App oder welche Software man nutzt… eine Software musste es schon sein…weil selbst ein Poster hätte bei meiner MindMap damals nicht gereicht… 😉
Wissen einprägen
Im letzten Teil geht es in dem Büchlein nun darum, dass Wissen einzuprägen. Hier finde ich das Buch nun etwas kurzatmig, aber vielleicht auch deshalb, weil ja jedes „System“ nichts ist gegen Neugierde, Motivation, Emotionen und Interesse. Da kommt kein Lernkartensystem und keine Kettenmethode mit.
Insgesamt ist das Taschenbuch aber eine gute Anregung. Und wer sich vielleicht mit dem Thema Lernen lernen noch so garnicht beschäftigt hat, der kann ja mal einen Blick reinwerfen.
Hier geht es zum Haufe Lerntechniken Guide