Ende des letzten Monats gab es eine Chatrunde (der #Edchat) zum Thema Blended Learning auf Twitter. Später dann gab es noch einen Nachtrag vom Marc Schakinnis auf seiner WordPressseite. In dem Nachtrag steckt der Kern direkt in der über dem Text liegenden Grafik:
„Blended learning“ entscheidend sind die didaktisch sinnvoll verknüpften Schnittmengen.
… und manchmal gibt es vielleicht auch keine größeren Schnittmengen. Folglich gibt es meiner Meinung nach ein klares TOP-Kriterium dafür, ob Blended Learning eingesetzt werden soll und dies ist das zu vermittelnde Thema. Bevor man sich also um Blended Learning Gedanken machen sollte, sollte man fragen, ob das Thema geeignet ist und in welchem Umfang das Thema dazu geeignet ist. Danach gibt es auch noch eine Reihe an Fragen, die vor der Blended Learning Entscheidung stehen.
Danach richten sich alle weiteren Fragen, die im Vorfeld einer Lehrveranstaltung gestellt werden müssen.
- Wie können die zu vermittelnden Kompetenzen am besten von den Lernenden erworben werden?
- Geht es um die Weitergabe von Informationen?
- Soll der Kompetenzstand ermittelt/bewertet werden?
- Wie rege soll kommuniziert werden?
- Wie kollaborativ soll gearbeitet werden?
- Wie können Medien den Wissenserwerb unterstützen und fördern?
–> Danach muss man sich für jeden Punkt entscheiden, welchen Virtualisierungsgrad die Lehrveranstaltung haben soll. Hierzu finde ich das Wiki der Uni Halle-Wittenberg sehr hilfreich. Ergänzend bzw. integrierend dazu kann man dann noch den FernUni Tool Guide für Lehrende empfehlen.
Was bedeutet Blended Learning – und brauchen wir den Begriff überhaupt?
Ein offensichtlicher Streitpunkt ist wohl die grundsätzliche Frage, was Blended Learning überhaupt bedeutet. Denn ein „Mix“ kann so vieles bedeuten und auch wiederum nicht bedeuten… zumal man heutzutage fast immer ein „Medium“ einsetzt und schon sehr schnell bei einen „Mix“ ist. An dieser Stelle bin ich eigentlich bei Frau Nicola Würffel, die sagt, „dass die Theoriebildung im Bereich Blended Learning eigentlich noch am Anfang steht und es dringend weiterer Arbeiten bedarf, die sich dem Bereich widmen.“1
Zwar gibt es einige Modelle zum Thema von Graham, Wiepke oder Schulmeister (siehe Würffel), doch die einzige Einigkeit, die alle Ansätze haben, ist die Integration von E-Learning. Folglich braucht es meiner Meinung nach keinen weiteren Begriff an sich und eine griffigere, präzisere Definition von Blended Learning, sondern vielmehr Integrationsmodelle und praktische Ratgeber, wie man E-Learning gewinnbringend in der Lehre einsetzt. Denn egal wie man es betrachtet… am Ende geht es um gute Lehre und einen möglichst gelungenen Weg, Wissen zu vermitteln. Das ist entscheidend!
Literatur:
- Würffel, Nicola (2014): Auf dem Weg zu einer Theorie des Blended Learning. In: Rummler, Klaus (Hrsg.): Lernräume gestalten – Bildungskontexte vielfältig denken. Waxmann Verlag. Münster. New York ↩