Ein Wiki in einem Kurs in ILIAS hat viele Vorteile gegenüber der klassischen individuellen Heft- bzw. Blockführung. Mit Hilfe eines gemeinsamen Kurswikis haben nicht nur alle Studierenden und der Dozent Zugriff auf alle erstellten Inhalte, es werden so auch ganz nebenbei methodische Fähigkeiten, wie das Formulieren, Zusammenfassen und Strukturieren eines Textes gefördert.
Der Dozent kann sich über Änderungen im Wiki informieren lassen und im Unterricht regelmäßig Punkte besprechen, bei denen sich im Wiki zeigt, dass sie noch nicht angemessen verstanden wurden. Einen schnelleren, direkteren Einblick, ob die Studierenden die Unterrichtsthemen verstanden haben, gibt es nicht.
Da im Wiki die Studierenden und der Dozent gemeinsam das Material bearbeiten, entsteht in der Regel qualitativ besseres Material, als bei der individuellen Heftführung. Des Weiteren können in einem Wiki Abbildungen, Videos und Links zu weiterführenden Informationen hinterlegt werden.
In der Klausurvorbereitung ist ein übersichtlich gestaltetes Kurswiki mit all seinen Materialien dann einfach nur Gold wert. Bei einem Heft oder gar einer losen Zettelsammlung müssten viele Studierenden dann auf lückenhafte, zum Teil unstrukturierte, Mitschriften zurückgreifen. Nicht gerade optimal, um besonders gut bei der Klausur abzuschneiden.
Durch das gemeinsame Bearbeiten eines Wikis, lernen die Studierenden, auf ihre gegenseitige Arbeit zu achten und entwickeln in der Regel Qualitätsmaßstäbe dafür. Schließlich ist ein gut geführtes Wiki die ideale Lernquelle für die spätere Klausur.
Mit Hilfe der erweiterten Metadaten könnte man als Lehrender auch festlegen, ob die Wikiseite bzw. der Inhalt der Wikiseite prüfungsrelevant ist.
Anschließend wird diese Information rechts neben der Wikiseite für alle angezeigt.
In ILIAS können Sie die „Bewertung der Seiten erlauben“. Studierende können dann einzelne Wikiseiten in Form eines Sterneratings bewerten. Oder will man eine Wikiseite nach bestimmten Kategorien bewerten lassen? Mit ILIAS kein Problem! Einfach die gewünschten Kategorien, wie beispielsweise Inhalt, Sprache und formale Gestaltung erstellen und schon kann jede Wikiseite nach diesen Kategorien bewertet werden.
Die Studierenden lernen aber nicht nur für das Fach als solches, sondern werden so auch an digitale Arbeitsmethoden herangeführt, die für die spätere Arbeit sehr hilfreich sein können: Strukturieren größere Themeneinheiten, Gliederung von Seiten, Arbeiten mit Hypertext, Verwendung einer symbolischen Auszeichnungssprache (Wiki-Syntax), Einbinden von Webressourcen unter Beachtung von angemessenen Quellenangaben, kritische Prüfung von Webressourcen, kollaboratives Arbeiten, konstruktives Feedback mit digitalen Mitteln etc. .
Neben den fachlichen Informationen können aber auch allgemeine Arbeitsmethoden in einem Wiki festgehalten werden. Diese sind dann für die Studierenden nicht nur ein Fundus, der jederzeit zur Verfügung steht, sondern er kann auch zu inhaltlich passenden Themen verlinkt bzw. verknüpft werden.
Die so entstandenen Informationen helfen nicht nur den Studierenden, sondern helfen so auch dem Dozenten Materialen zentral zu sammeln, sicher zu sein, dass seine Studierenden alle nötigen Informationen bekommen haben, um optimal auf die Klausur vorbereitet zu sein und dieses Material auch für spätere Kurse nutzen zu können.
Natürlich gibt es auch Voraussetzungen, damit ein Wiki all diese Vorteile haben kann.
Die Studierenden müssen das Wiki als zentrale Arbeitsform akzeptieren und sich einbringen. Natürlich werden sich nicht alle Schüler gleichermaßen einbringen. Vor allem, wenn es keine konkrete Note für die Arbeit im Wiki gibt. Daher muss das Engagement im Wiki vom Dozenten wertgeschätzt werden. So kann ein Beitrag im Wiki, wie ein Beitrag im Unterricht bewertet werden. Gute Beiträge im Wiki sollten auch immer in den Präsenzunterricht mit einbezogen werden. Die Bedeutung des Wikis wird den Studierenden nur klar, wenn der Dozent selbst dem Wiki eine große Bedeutung beimisst.